Zwar hat schon Marco Polo nach seiner Rückkehr aus dem Reich der Mitte davon berichtet, doch ist nur wenigen Europäern bekannt oder bewusst, dass in China bereits seit Jahrhunderten Weinbau betrieben wird. Um genau zu sein seit annähernd 2000 Jahren! Die Geschichtswissenschaft geht davon aus, dass der Weinbau zwischen dem 1. und 2. Jahrhundert nach Christus nach China gelangt ist. Zwar begeisterten sich die Chinesen lange Zeit hauptsächlich für alkoholische Getränke auf der Basis von Reis oder anderem Getreide, doch inzwischen finden sie auch immer mehr Gefallen an Wein, der als erlesener gilt und für Erfolg steht.

Offenbar sieht sich der europäische Weinbau neben der Konkurrenz durch australische Weine, argentinische Weine oder auch kalifornische Weine, um nur einige Beispiele zu nennen, nun auch immer stärker der Konkurrenz von Weinen aus China ausgesetzt. Sie drohen unsere Keller zu überschwemmen, wie bereits eine Vielzahl anderer Produkte „Made in China“ unseren Alltag beherrscht. China hat sich innerhalb weniger Jahre zum weltweit fünftgrössten Produzenten von Wein entwickelt (und zum zweitgrössten Produzenten von Trauben). Die Fachwelt ist sich einig, dass China in den kommenden zehn Jahren in die Top Drei der Weinbauproduzenten aufsteigen wird.

Auch wenn bei einigen von uns bald Rotwein oder Weisswein aus China auf dem Tisch stehen wird, so dürfte eines gewiss sein: Es wird niemals Champagner aus China geben.